Gemeinderat fördert queerKAstle

Gemeinderat fördert queerKAstle

WIR HABEN ES GESCHAFFT! In den Haushaltsdebatten stimmte der Karlsruher Gemeinderat einem Antrag von DIE GRÜNEN über 35.000 Euro für einen queeren Begegnungsraum von queerKAstle zu. Mit 34 Ja- und 10 Neinstimmen gab der Gemeinderat trotz angespannter Haushaltslage ein klares Votum ab. Ein vollwertiges queeres Zentrum im Sinne der Zukunftsvision von queerKAstle ist mit dieser vergleichsweise geringen Fördersummer nicht möglich. Deshalb wollen wir als weiteren Schritt auf dem Weg zu einem echten queeren Zentrum nun erst einmal mit kleineren Räumlichkeiten und einem reduzierten Angebot starten.

Nach 18 Monaten, 145 Mitgliedsanträgen, über 65 öffentlichen Veranstaltungen und vielen politischen Gesprächen können wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einem queeren Zentrum in Karlsruhe setzen. Am 21. November 2023 bezog der Karlsruher Gemeinderat deutlich Stellung zu drei Anträgen auf Förderung von queerKAstle. Den ersten beiden Anträge lag ein mit der Boston Consulting Group (BCG) erarbeiteter Businessplan zugrunde. Eine Summe von 80.000 Euro, die schon unter dem eigentlich erarbeiteten Bedarf
lagen, wurde jedoch mit einer klaren Mehrheit abgelehnt. Ein dritter Antrag von DIE GRÜNEN schaffte es dann schließlich doch noch, eine kleine institutionelle Förderung über 35.000 Euro jährlich für uns zu sichern.

„Aufgrund der Vorgespräche mit den Fraktionen, hatten wir keine großen Erwartungen mehr an die Haushaltsverhandlungen. Auch wenn wir uns nach wie vor erhofft haben, dass unser Antrag angenommen wird, freuen wir uns darüber, dass zumindest der Antrag der GRÜNEN Zustimmung fand“, so queerKAstle-Sprechende Alexandria Dritschler.

Am Abend des 21. Novembers verfolgten wir, die Vorstands- und viele Vereinsmitglieder, im Liveticker der Gemeinderatssitzung die Abstimmungen über die Haushaltsanträge. Der Unmut darüber, dass beispielsweise die Fördersumme von Pride Pictures e.V., dem jährlich stattfindenden Queer Film Festival, nicht aufgestockt wurde, war groß. Auch lehnte der Gemeinderat die Einrichtung eines Fonds zur Förderung der Sichtbarkeit und Stärkung der queeren Vielfalt in Karlsruhe knapp ab. Umso größer war die Überraschung darüber, dass dem Antrag von DIE GRÜNEN auf eine Förderung für einen queeren Begegnungsraum von queerKAstle e.V. zugestimmt wurde.

„Ich konnte es nicht glauben und habe die Nachricht in unserem Vorstands-Chat zweimal gelesen. Wir saßen gerade mit unserem Bildungsteam zusammen und ein spontaner Jubel brach aus, als ich laut den kleinen Erfolg verkündete“, erzählt Anica Abd-el-Ghani, 2. Vereinsvorsitzende.

Trotz aller Freude ist klar: Ein queerer Begegnungsraum kann nicht das leisten, was als queeres Zentrum geplant war und dringend benötigt wird. Denn die Verwaltung und die Angebote werden im ehrenamtlichen Bereich bleiben müssen.

„Wir sind der LINKEN sehr dankbar, dass sie uns bei unserem großen Antrag unterstütz hat, und wir danken den GRÜNEN für ihre Arbeit und allen, die für den queeren Begegnungsraum gestimmt haben. Dass laut Antrag nach zwei Jahren die Fördersumme von 35.000 Euro auf 28.000 Euro abgesenkt wird, ist für uns allerdings ein Faktor der Unsicherheit und neben der Ablehnung des großen Antrags ein weiterer Wermutstropfen,“ kommentiert der erste Vorsitzende des Vereins, Michael Lauk.

Mit der zugesicherten Fördersumme sollen nun Räumlichkeiten finanziert werden, die der queeren Community schon seit Jahrzehnten als Treffpunkt und Veranstaltungsraum fehlen. Das Schaffen einer Anlaufstelle für queere Themen und eine Bündelung von Ressourcen kann gemeinsam mit dem Beirat (ehemals Queere Vernetzungs Karlsruhe) und mit der queeren Community im Rücken immerhin teilweise beginnen. Um zeitnah Räumlichkeiten beziehen zu können, sind wir bereits mit einigen Stellen innerhalb der Karlsruher Immobilienlandschaft, wie z. B. der Volkswohnung, im Gespräch und freuen uns auch über Hinweise aus der Karlsruher Bürger*innenschaft.

Der erste Kreativworkshop zu den Räumlichkeiten, der Ausstattung, Angeboten, Veranstaltungen und Rahmenbedingungen fand am 28. November im Rahmes des queerEinstiegs statt. Weitere Workshops folgen um möglichst viele Organisationen und queere Menschen am Prozess des Zentrums teilhaben zu lassen.

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